Zoonosen
Mindestens 75 Prozent der neu auftretenden Infektionskrankheiten sind Zoonosen. Sie springen also vom Tier auf den Menschen über. Zu ihnen zählen unter anderem SARS-CoV-2, AIDS, Ebola, Pest und Malaria. Das Risiko einer neuen Pandemie steigt stetig, jedes Jahr treten fünf neue Erreger auf, von denen jeder einzelne das Potenzial hat, eine Pandemie zu verursachen. Die Zerstörung von natürlichen Ökosystemen, meist um landwirtschaftlich nutzbare Flächen für die Viehzucht zu schaffen, Klimawandel und der Handel mit Wildtieren treiben diese Entwicklung voran. Welche Gefahren eine durch eine Zoonose entstandene Pandemie für die Menschheit bedeuten kann, weiß spätestens seit der Verbreitung von SARS-CoV-2 jeder und jede. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des RKI forschen unter anderem in der Zentralafrikanischen Republik an den Berührungspunkten von Mensch und Tier, um die Wege und Mechanismen einer solchen Infektion besser zu verstehen. Außerdem arbeiten sie an der Gesundheitsüberwachung von Tier und Mensch und untersuchen Krankheiten und Todesfälle bei Menschenaffen und anderen Wildtieren. So erkennen sie frühzeitig das Auftreten von Krankheiten und können eingreifen und so einer ra- santen Ausbreitung bei möglichen Krankheitsausbrüchen wie zum Beispiel Ebola vor- beugen. Ich habe sie bei ihrer Arbeit begleitet.